Seit einigen Monaten ist die 'Alternative für Deutschland' (AfD) bundesweit in Wahlumfragen konstant bei über 20 Prozent. 2024 stehen in drei ostdeutschen Bundesländern (Sachsen, Thüringen, Brandenburg) Landtagswahlen an. Hier erwarten Demoskopen aktuell für die AfD jeweils ein Ergebnis von über 30 Prozent. Es gibt auch Szenarien, die - unter speziellen Umständen - eine absolute Mehrheit für möglich halten. Die AFD könnte dann - erstmals - einen Ministerpräsidenten stellen. Die hohen Umfragewerte erklären nicht nur Wahlforscher durch den Zuspruch beim Thema Migration. Anfang November wurde der AFD-Landesverband von Sachsen-Anhalt vom dortigen Verfassungsschutz als "gesichert rechtsextremistisch" eingestuft. Nicht nur diese Einstufung hat eine bundesweite Diskussion ausgelöst: Soll (und kann) die AfD verboten werden? In der ARD-Sendung 'Maischberger' vom 22. November 2023 diskutieren der ehemalige Bundesinnenminister Gerhard Baum (FDP) und der Ehrenvorsitzende der AfD, Alexander Gauland unter anderem über dieses Thema.
Sport: Jan Ulrich - Der Gejagte (Amazon Prime Doku, 4 Teile)
Wer von diesem Doku-Vierteiler erwartet, dass hier die letzten Verästelungen des organisierten Betruges im einst so stolzen 'Team Telekom' aufgezeigt werden, wird enttäuscht sein. Ja, 'Jan Ullrich - Der Gejagte' ist auch ein Film um den es um Doping geht. Wie verbreitet es im Rennen der Tour de France war (und ist), welche Rolle Ärzte, Betreuer und Sponsoren spielten. Insbesondere der deutsche Telekommunikationsriese kommt im Film nicht wirklich gut weg.
Was aber dieses Werk wirklich spannend macht, sind die Geschichten aus dem Feld. Jens Heppner, Danilo Hondo und Jan Ullrich reden sehr offen. Vor allem was 1997 an den legendären Etappen wirklich passierte, als Jan Ullrich ins Gelbe Trikot fuhr, schließlich als erste Deutscher das legendärste Radrennen der Welt gewann. Denn, um zu verstehen wie sie handeln, muss man verstehen wie sie ticken. Dass Leistungssport mit Sucht zu tun hat. Der Sucht, dem Körper ständig diesen Überkick an Adrenalin zu geben.
Dieses Glückshormon, das Leben für Momente, Stunden, gar Tage so leicht machen .... und auf dessen Entzug der Absturz kommen kann. Der von Jan Ullrich war heftig. Kostete ihn fast sein Leben. Schonungslos spricht er in Teil 4 der Serie davon. Es ist der härteste (und beste) Part dieses wirklich gelungenen Einblickes in den Hochleistungssport.
Was aber dieses Werk wirklich spannend macht, sind die Geschichten aus dem Feld. Jens Heppner, Danilo Hondo und Jan Ullrich reden sehr offen. Vor allem was 1997 an den legendären Etappen wirklich passierte, als Jan Ullrich ins Gelbe Trikot fuhr, schließlich als erste Deutscher das legendärste Radrennen der Welt gewann. Denn, um zu verstehen wie sie handeln, muss man verstehen wie sie ticken. Dass Leistungssport mit Sucht zu tun hat. Der Sucht, dem Körper ständig diesen Überkick an Adrenalin zu geben.
Dieses Glückshormon, das Leben für Momente, Stunden, gar Tage so leicht machen .... und auf dessen Entzug der Absturz kommen kann. Der von Jan Ullrich war heftig. Kostete ihn fast sein Leben. Schonungslos spricht er in Teil 4 der Serie davon. Es ist der härteste (und beste) Part dieses wirklich gelungenen Einblickes in den Hochleistungssport.
Koh Tao vor 25 Jahren: Entspannt auf der 'Taucherinsel'
Twin Peaks, Pinnacle, Japanese Gardens. Die Tauchplätze waren schon immer legendär ....
Bilder aus Gaza - Ein Balanceakt für die Medien (15 min, ZAPP, NDR)
Irak, Ukraine, Gaza. 'Embedded' Reporter sind in den Kriegen des 21. Jahrhunderts die Regel. Wenn sie denn überhaupt zur Front kommen. Bekanntlich stirbt in Kriegen die Wahrheit immer zuerst. Dieser Satz ist nicht neu. Neu ist allerdings, dass ein - öffentlich-finanzierter Broadcaster - Sprachregelungen für die Berichterstattung über einen Krieg vorgibt. Und sich dann nicht einmal 'die Eier' hat, sich gegenüber dem eigenen Haus zu erklären. ZAPP vom NDR über einen "Balanceakt für die Medien".
Unsere 'besten' Filme: Mike Polley - Tod eines Fußballfan (10 min, 2015)
Am 3. November 1990 wurde Mike Polley, Fan des FC Berlin, am Rande der Partie Sachsen Leipzig - FC Berlin von einem Polizisten erschossen. Bis heute sind die Begleitumstände des gewaltsamen Todes ungeklärt – "sport inside" über ein trauriges Kapitel deutsch-deutscher Sportgeschichte.
Am 3. November 1990 starb in Leipzig der Berliner Fußballfan Mike Polley – getötet durch eine Polizeikugel. 58 Schüsse peitschten an diesem Samstagnachmittag am S-Bahnhof in Leipzig-Leutzsch durch die Luft. Abgegeben durch neun Polizisten, die sich in Bedrängung wähnten. Sie hinterließen fünf zum Teil Schwerverletzte und einen Toten. Mike Polley, 18 Jahre und Anhänger des FC Berlin. Es war das erste Mal dass in Deutschland ein Mensch am Rande eines Fußballspieles durch eine Polizeikugel starb. Vorausgegangen waren an diesem Nachmittag heftige Auseinandersetzungen zwischen Hooligans und Polizisten. Mehrere Einsatzwagen hatten die Ordnungshüter im Umfeld des Stadions dabei eingebüßt. Zwei von ihnen brannten.25 Jahre später erhält "sport inside" als erstes Medium überhaupt Einblick in die Ermittlungsakte. Neun Schnellhefter, verstaubtes Papier, voll mit Dutzenden Zeugenbefragungen, psychiatrischen und psychologischen Einschätzungen, ballistischen Gutachten. Auch den Versuch einer Rekonstruktion des Geschehens hatten die Ermittler damals vorgenommen. Die hunderte Seiten starke Akte vermittelt den Eindruck: Hier wurde umfassend untersucht. Doch stimmt das wirklich? Weshalb Mike Polley erschossen wurde, dafür liefern die Leipziger Ermittlungsakten keine schlüssige Begründung. Ebenso wenig wurde geklärt, wer Mike Polley tatsächlich erschossen hat. Und ob sich die flüchtenden Polizisten wirklich in der von ihnen angegebenen Notlage befanden, als der Einsatzleiter den Befehl zum Schusswaffeneinsatz gab. (Text WDR)
Neues Album: Die Art - Fading (Eine Liebe bleibt immer)
Die wohl beste Dark-Wave-Band aus Deutschland. Brilliant verzerrte Gitarre, die Lyrics von Makarios verrauchter (und versoffener) Reibeisenstimme. Seit Jahren mal wieder ein Album mit Wucht. Dass zu hören sich wirklich lohnt.
Klare Kante: Es wird spannend in der Bundesrepublik. Endlich.
Ein Kommentar von Fred Kowasch
23.10.2023
Es kommt nicht gerade häufig vor, dass eine neue Partei die politische Landschaft in der Bundesrepublik Deutschland aufmischt. Die Piratenpartei war so ein Versuch. Ab 2011 zog sie in vier Landesparlamente ein, 2013 scheiterte sie mit 2,0 Prozent der abgegebenen Wählerstimmen an der für den Bundestag vorgegebenen Fünf-Prozent-Hürde.
Erfolgreicher - aus ihrer Sicht - war die Alternative für Deutschland (AfD). Nach 4,7 Prozent zur selben Wahl, dann 12,6 (2017) und 10,3 Prozent (2021). Heute ist die AfD aus der politischen Landschaft nicht mehr wegzudenken. In Umfragen belegt sie aktuell hinter der CDU unangefochten den zweiten Platz.
Nun schickt sich mit dem 'Bündnis Sahra Wagenknecht' ein Verein an, 2024 zu einer Partei zu werden. Und auf den Wahlzetteln der Zukunft zu erscheinen. Ein Verein, der sich am Montag auf der Bundespressekonferenz vorgestellt hat. Ein Auftritt, der gleich mit einem Paukenschlag begann.
Zehn (von 38) Bundestagsabgeordnete der 'Linken', die aus der Partei austreten. Ihr Mandat aber behalten wollen. Dass saß. Auch wenn an diesem 23. Oktober 2023 inhaltlich noch nicht sehr viel Konkretes zu hören war - ein paar Eckpunkte stehen bereits fest. Aufhebung der Russland-Sanktionen, Einkommenssteuersenkungen für die Mittelschicht, weniger Political Correctness in der Gesellschaft.
In der 'Links'partei sind deren verbliebene Vertreter ordentlich am Toben. "Echte Sauerei", "feige", "unverantwortlich", "totale Egoshow". So mancher sieht da schon sein letztes Stündlein gekommen. Denn, es ist alles andere als sicher, dass die SED-Nachfolger in den nächsten Bundestag erneut einziehen werden. Entsprechend liegen dann auch die Nerven blank. In naher Zukunft wird die Partei wohl auch ihren Franktionsstatus auf Bundesebene verlieren. Bedeutet weniger Geld. Und weniger parlamentarische Möglichkeiten die Politik aufzumischen.
Aber auch Vertreter der AfD sehen ihren politischen Höhenflug gefährdet. Noch ist ihre deutliche Kritik an der Migrations- und Ukrainepolitik der Regierung ihr 'Unique Selling Point'. Dies dürfte sich mit der neuen Partei rund um Sahra Wagenknecht allerdings bald erledigt haben. Denn: es gibt durchaus eine Leerstelle im aktuellen Parteienspektrum. Im erweiterten Bekanntenkreis denken zahlreiche Menschen bereits ernsthaft über ein Votum für die neue Partei nach. Auch Wähler, die bei der letzten Bundestagswahl für die AfD votiert haben. Es wird spannend in der Bundesrepublik. Endlich.
Ergänzende Hintergrundartikel:
Ist eine Mandatsmitnahme ein "höchst unmoralischer Diebstahl"? - https://www.nachdenkseiten.de/?p=105739
BRD noir - https://zeitung.faz.net/faz/feuilleton/2023-09-18/e6cdf5cd9e682391bd81c91c245e253c/?GEPC=s3
23.10.2023
Es kommt nicht gerade häufig vor, dass eine neue Partei die politische Landschaft in der Bundesrepublik Deutschland aufmischt. Die Piratenpartei war so ein Versuch. Ab 2011 zog sie in vier Landesparlamente ein, 2013 scheiterte sie mit 2,0 Prozent der abgegebenen Wählerstimmen an der für den Bundestag vorgegebenen Fünf-Prozent-Hürde.
Erfolgreicher - aus ihrer Sicht - war die Alternative für Deutschland (AfD). Nach 4,7 Prozent zur selben Wahl, dann 12,6 (2017) und 10,3 Prozent (2021). Heute ist die AfD aus der politischen Landschaft nicht mehr wegzudenken. In Umfragen belegt sie aktuell hinter der CDU unangefochten den zweiten Platz.
Nun schickt sich mit dem 'Bündnis Sahra Wagenknecht' ein Verein an, 2024 zu einer Partei zu werden. Und auf den Wahlzetteln der Zukunft zu erscheinen. Ein Verein, der sich am Montag auf der Bundespressekonferenz vorgestellt hat. Ein Auftritt, der gleich mit einem Paukenschlag begann.
Zehn (von 38) Bundestagsabgeordnete der 'Linken', die aus der Partei austreten. Ihr Mandat aber behalten wollen. Dass saß. Auch wenn an diesem 23. Oktober 2023 inhaltlich noch nicht sehr viel Konkretes zu hören war - ein paar Eckpunkte stehen bereits fest. Aufhebung der Russland-Sanktionen, Einkommenssteuersenkungen für die Mittelschicht, weniger Political Correctness in der Gesellschaft.
In der 'Links'partei sind deren verbliebene Vertreter ordentlich am Toben. "Echte Sauerei", "feige", "unverantwortlich", "totale Egoshow". So mancher sieht da schon sein letztes Stündlein gekommen. Denn, es ist alles andere als sicher, dass die SED-Nachfolger in den nächsten Bundestag erneut einziehen werden. Entsprechend liegen dann auch die Nerven blank. In naher Zukunft wird die Partei wohl auch ihren Franktionsstatus auf Bundesebene verlieren. Bedeutet weniger Geld. Und weniger parlamentarische Möglichkeiten die Politik aufzumischen.
Aber auch Vertreter der AfD sehen ihren politischen Höhenflug gefährdet. Noch ist ihre deutliche Kritik an der Migrations- und Ukrainepolitik der Regierung ihr 'Unique Selling Point'. Dies dürfte sich mit der neuen Partei rund um Sahra Wagenknecht allerdings bald erledigt haben. Denn: es gibt durchaus eine Leerstelle im aktuellen Parteienspektrum. Im erweiterten Bekanntenkreis denken zahlreiche Menschen bereits ernsthaft über ein Votum für die neue Partei nach. Auch Wähler, die bei der letzten Bundestagswahl für die AfD votiert haben. Es wird spannend in der Bundesrepublik. Endlich.
Ergänzende Hintergrundartikel:
Ist eine Mandatsmitnahme ein "höchst unmoralischer Diebstahl"? - https://www.nachdenkseiten.de/?p=105739
BRD noir - https://zeitung.faz.net/faz/feuilleton/2023-09-18/e6cdf5cd9e682391bd81c91c245e253c/?GEPC=s3
VoD: Hansis Reisen zu den Pressekonferenzen (140 min, Amazon Prime)
"Laber mich nicht voll, ich sags Dir." Die Stimmung scheint nicht unbedingt blendend, bei der Fußball-WM in Katar. Da schleicht ein Spieler - verspätet - zur Mannschaftsbesprechung. Und der Bundestrainer ist außer sich. In der Kabine fällt ein blauer ein Behälter um. Ein paar Herren planschen im Pool. Eine Wade wird massiert. Dutzende Male bereits in anderen 'Inside'-Sportdokus gesehen - braucht eigentlich kein Mensch.
Auch diese Doku (4 Teile a 30 bis 40 Minuten) ist - wie ähnliche Werke zum Thema Fußball - deutlich zu lang geraten. Stellenweise sogar redundant. Das Theater um die unsägliche 'One Love'-Binde, überforderte Innenverteidiger (die bei einer WM eigentlich nichts zu suchen haben) , ein Bundestrainer der jedesmal auf Neue 'einen Hals kriegt' wenn er hunderte Kilometer zur FIFA-Pressekonferenz fahren muss. Kann man sich ansehen, muss man aber nicht. Wer allerdings die Lust am Untergang liebt, dem sei diese Doku als bizarre Sportgeschichte empfohlen.
Auch diese Doku (4 Teile a 30 bis 40 Minuten) ist - wie ähnliche Werke zum Thema Fußball - deutlich zu lang geraten. Stellenweise sogar redundant. Das Theater um die unsägliche 'One Love'-Binde, überforderte Innenverteidiger (die bei einer WM eigentlich nichts zu suchen haben) , ein Bundestrainer der jedesmal auf Neue 'einen Hals kriegt' wenn er hunderte Kilometer zur FIFA-Pressekonferenz fahren muss. Kann man sich ansehen, muss man aber nicht. Wer allerdings die Lust am Untergang liebt, dem sei diese Doku als bizarre Sportgeschichte empfohlen.
Im Original: Brutto-Jahresgehälter der ARD-Intendanten (2022)
Tom Buhrow (WDR) 413.400 Euro Kai Gniffke (SWR) 379.701 Euro
Joachim Knuth (NDR) 347.285 Euro
Katja Wildermuth (BR) 340.264 Euro
Patricia Schlesinger (RBB) keine Angabe
Karola Wille (MDR) 295.750 Euro
Yvette Gerner (RB) 281.347 Euro
Martin Grasmück (SR) 245.000 Euro
Florian Hager (HR) 212.500 Euro ab 1.3.2022
Quelle: https://www.ard.de/die-ard/Gehaelter-und-Verguetungen-102/
