"Oldschool Society": Wenn der V-Mann vom Bundeskriminalamt mitmischt
Drei bis fünf Jahre Haft. Im Prozeß um die Mitglieder der Gruppe "Oldschool Society" (OSS) hat das Münchener Oberlandesgericht die Urteile gesprochen. Die Richter sehen es als erwiesen an, dass die vier Angeklagten eine 'Terroristische Vereinigung' gebildet haben. Die Verteidigung hatte auf Freispruch plädiert, die Bundesanwaltschaft höhere Haftstrafen gefordert.
Im Prozeßverlauf mussten die Bundesankläger erhebliche Defizite einräumen. So konnten sie der OSS keine konkreten Anschlagspläne nachweisen. Die Bundesanwaltschaft hatte deshalb die Teileinstellung des Verfahrens beantragt. +++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++
Mitte August 2016
Bundesweite Festnahme- und Durchsuchungsmaßnahme wegen des Verdachts der Bildung einer rechtsterroristischen Vereinigung. Wow, was muß das für ein Erfolg deutscher Ermittlungsbehörden - am 6. Mai 2015 - gewesen sein. Die "Oldschool Society" (OSS) - eine 'Terrorgruppe' ausgehoben, bevor deren Mitglieder aktiv werden konnten? Die meisten Medien transportierten damals diese Lesart der Bundesanwaltschaft nahezu wörtlich.
Mittlerweile ist es in der Presse still geworden. Vor Gericht kam heraus: ein V-Mann des Bundeskriminalamtes (BKA) spielte bei der "Oldschool Society" eine aktive Rolle. Und: die Bundesanwaltschaft habe die "rechtsterroristische Vereinigung" wohl überschätzt. Wie ein Vertreter jüngst - gegenüber der Tageszeitung 'junge welt' - einräumte.
Antifa-Ost-Verfahren II: Erste Erklärungen von drei Angeklagten
26.11.2025
Antifa Ost Verfahren II. Zweiter Tag. Auch dass ist jetzt anders. Während es im - sogenannten - Lina E.-Verfahren zu Anfang keine Erklärungen der Angeklagten gab, reden nun drei derer, die in Dresden vor Gericht stehen. Schildern ihre Sicht auf die Gesellschaft, speziell zum Thema Rechtsextremismus. So berichtet Thomas J. - der mit 49 Jahren der älteste unter den Angeklagten ist - von seiner Jugend in Königs-Wusterhausen zu Beginn der 90er Jahre. Als er sich - kurz nach dem Ende der DDR - Gewalt von Neonazis erwehren musste. Die ihn körperlich angegriffen hatten, Menschen aus seinem Umfeld töteten.
Thomas J. selbst wird nun von der Bundesanwaltschaft vorgeworfen, als Trainer für sogenannte Kampfsporttrainings gewirkt zu haben. Bei denen sollen - unter anderem - Überfälle auf Rechtsextremisten geübt worden sein. "Antifaschismus ist notwendig." Ähnlich agumentierten auch schon Vertreter des 'Solidaritätsbündnis Antifa Ost' zum Prozeßauftakt vor gut vier Jahren beim ersten Verfahren. Als sie vor dem Gerichtsgebäude Interviews gaben. Mittlerweile gibt es von dieser Gruppe keine Neuigkeiten mehr. Weder auf deren Webseite, noch auf ihrem damals intensiv-gepflegten Twitter-Account.
Kundgebung des 'Solidaritätsbündnis Antifa Ost' am 8. September 2001 vor dem Oberlandesgericht in Dresden
Screenshot: interpool.tv. All Rights Reserved
25.11.2025
Es war ein komplett anderer Prozeßauftakt als beim Strafverfahren gegen Lina E. (und andere) am 8. September 2021. Heute, gut vier Jahre später, steht ihr ehemaliger Verlobter Johann G. nun vor dem Oberlandesgericht (OLG) in Dresden. Es ist eine Art Fortsetzungsverfahren. Im Gegensatz zu damals, zeigen einige der Angeklagten nun aber ziemlich klare Kante. Das Gesicht offen. Mit einem breiten Grinsen drauf. Victoryzeichen ins Publikum. Über den muskulösen Oberarmen spannen 'Fred Perry' T-Shirts. Johann G. selbst trägt eines vom einem Technofestival. 'Nova'. Ein Musikevent in Israel, wo am 7. Oktober 2023 Hamas-Anhänger wüteten. Darüber eine Jacke mit dem Ex-Hooligan-Label 'Stone Island'. Symbolik auf der Anklagebank.
Vor dem Gerichtsgebäude im Dresdener Norden haben Unterstützer zu einer Kundgebung eingeladen. "Free All Antifas". Es gibt Tee und Schnittchen. Mehr als 30 Symphatisanten sind es nicht. "Free Johann", "Free Tobi", "Free Nanuk". Vor vier Jahren waren es gut dreimal mehr. Im Gerichtssaal trägt die Bundesanwaltschaft die Anklageschrift vor. Zwei Stunden vergehen. Kurz vor 18 Uhr endet der erste Prozesstag. Es werden Dutzende folgen. Bis in das Jahr 2027 hinein soll verhandelt werden.
sport inside: Kostspielige Gefälligkeiten
VIDEO ON DEMAND - sport inside, 07.04.2014, 22:45 Uhr (WDR)
Ein Film von Fred Kowasch / Mitarbeit Ralf Meutgens
Ab dem 24. April muss sich einer der mächtigsten Männer des internationalen Sports in München vor Gericht verantworten. Formel-1-Boss Bernie Ecclestone wird von der Staatsanwaltschaft Bestechung und Anstiftung zur Untreue vorgeworfen. Im Jahr 2006 soll Ecclestone dem damaligen Vorstand der Bayerischen Landesbank, Gerhard Gribkowsky, rund 45 Millionen US-Dollar überwiesen haben, damit der die Formel-1-Anteile der Bank an den von Ecclestone bevorzugten Investor CVC verkauft.
Gribkowsky hat vor Gericht zugegeben, das Geld erhalten zu haben und war dafür im Sommer 2012 zu achteinhalb Jahren Haft wegen Bestechung verurteilt worden. Ecclestone bestreitet die Bestechungsvorwürfe dagegen nach wie vor. Vielmehr seien die Millionen Schweigegeld gewesen, das der Formel-1-Impressario an den deutschen Banker gezahlt habe. Er sei, so behauptet Ecclestone, von Gribkowsky erpresst worden. Gribkowsky habe angedeutet, Ecclestone bei den britischen Steuerbehörden anzuschwärzen. Für den Formel-1-Boss steht beim Prozess in München einiges auf dem Spiel – dennoch hat er zumindest angekündigt in jedem Fall vor Gericht zu erscheinen. (Text WDR)
sport inside: Kostspielige Gefälligkeiten
VIDEO ON DEMAND - sport inside, 07.04.2014, 22:45 Uhr (WDR)
Ein Film von Fred Kowasch / Mitarbeit Ralf Meutgens
Ab dem 24. April muss sich einer der mächtigsten Männer des internationalen Sports in München vor Gericht verantworten. Formel-1-Boss Bernie Ecclestone wird von der Staatsanwaltschaft Bestechung und Anstiftung zur Untreue vorgeworfen. Im Jahr 2006 soll Ecclestone dem damaligen Vorstand der Bayerischen Landesbank, Gerhard Gribkowsky, rund 45 Millionen US-Dollar überwiesen haben, damit der die Formel-1-Anteile der Bank an den von Ecclestone bevorzugten Investor CVC verkauft.
Gribkowsky hat vor Gericht zugegeben, das Geld erhalten zu haben und war dafür im Sommer 2012 zu achteinhalb Jahren Haft wegen Bestechung verurteilt worden. Ecclestone bestreitet die Bestechungsvorwürfe dagegen nach wie vor. Vielmehr seien die Millionen Schweigegeld gewesen, das der Formel-1-Impressario an den deutschen Banker gezahlt habe. Er sei, so behauptet Ecclestone, von Gribkowsky erpresst worden. Gribkowsky habe angedeutet, Ecclestone bei den britischen Steuerbehörden anzuschwärzen. Für den Formel-1-Boss steht beim Prozess in München einiges auf dem Spiel – dennoch hat er zumindest angekündigt in jedem Fall vor Gericht zu erscheinen. (Text WDR)
Tom Bower: "Ecclestone is innocent"
"Ecclestone is very upset about being on trail. The last thing that he wants is to be accused of bright who to the thread is going to to prison. The german courts are very different to the british courts. Ecclestones success and genius has always been to accept that he is touchable but he then can touch them back harder to keep them away. And usually he could, he always can find a way out."
Wettskandal: "Die vielen anderen Fälle schlummern bis heute"
von Fred Kowasch (Bochum)
14.04.2014
Die Stimme wird vom Schluchzen unterbrochen. "Es ist nicht so, dass ich mir die Millionen eingesteckt habe." Ante Sapina ringt um Fassung. "Ich kann mich nur entschuldigen bei den Fans, bei meiner Familie". Der nächste Angriff auf die Tränendrüsen. In Zukunft möchte der 38jährige Kroate eine Software entwickeln helfen, gegen Wettmanipulationen. Spätestens da wird es absurd. Seine langjähriger Companion Marijo C. ist ebenfalls voll von Reue: "Es war die Hölle zu der Zeit". Und: "Mit der ersten gewonnenen Wette habt ihr eigentlich verloren." Ist dieses Bedauern echt?!

Screenshot: interpool.tv