Queens Park, Millwall, Arsenal - Fußball-London in drei Tagen

Queens Park, Millwall, Arsenal. Drei namhafte Adressen für geradlinigen englischen Fußball. Immer mehr Deutsche Fans nutzen ein verlängertes Wochenende zum Kurztripp auf die Insel. Dünnes Bier, Fish and Chips, lautstarke Gesänge. Wir waren dort. 72 Stunden London. Drei 'grounds' und etliche Kneipen. Eine Reportage aus dem Mutterland des Fußballs.
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'The Den' - Stadion des legendären Millwall FC

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Triathlon Check - Veranstaltungen unter der Lupe

Willich - Ums Freibad herum
(letzter Check 2023)
Distanz:
 
0,2/10/1,6 - 0,3/33/3 - 0,5/20/5

(erstes Wochenende im September)

positiv:
Auch hier ermöglicht eine flache Strecke gute Zeiten. Die Zuschauer sind hautnah dran. Die vielen Helfer sehr freundlich. Perfekt organisiert. Überall wuselt es bei diesem Familientriathlon am Niederrhein. Grosser Parkplatz (Schützenplatz) in der Nähe.

negativ: 
Die Lautstärke der Boxen an der Wechselzone sind eine Zumutung. Das die Veranstaltung ob der zwei Schlaglöcher genehmigt wurde, ein Wunder.

Strecke:
 
Wasserstart im 25-m-Becken. Das Schwimmen gleicht einem Wellenbad. Die Badekappe abgegeben gehts in die nahe Wechselzone. Von dort heisst es gut 150 Meter das Rad schieben bis zum Aufstieg. Anschließend einige - teils - enge Kurven durch Willich. Die beiden tiefen (aber gekennzeichneten) Schlaglöcher sind allerdings nicht hinnehmbar. Sieht einer sie nicht, kann er sich hier mal eben das Genick brechen. Danach flache Wendepunktstrecke, die gut für 'Roller' ist. Nach dem zweiten Wechsel gut 300 Meter Laufen durchs hohe Gras bis es durch einen Zaun auf befestigte Wege im kleinen Stadtpark geht. Kurz dahinter kommt eine Wasserstelle. Am Fußballplatz vorbei und wieder zurück. Die Laufstrecke ist für Sportler, die diese dritte Triathlondiisziplin nicht so sehr lieben, eine Freude. Da sie - im Vergleich zu anderen Wettkämpfe - nicht so lang ist. Vor dem Ziel wartet ein blauer Teppich. Im Ziel Wasser, Tee, Melone und Bananenstücke. Zu empfehlen, dieser Wettkampf!

Webseite: https://willicher-triathlon.de

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Meine Lieblingsradstrecke: Entlang der Wupper nach Schloss Burg

von Fred Kowasch

Eine der schönsten Mountainbikestrecken im erweiterten Rheinland. Vor allem: noch kaum bekannt. Los gehts von Düsseldorf (Unterbacher See), Hilden (Stadtwald), Solingen (Ohligser Heide) immer nach Süden links der A3 entlang. Auf dem Weg liegt ein verwunschenes Wasserschloss, eine der schönsten Kirchen hier in der Gegend und jede Menge Pferdekoppeln. Der beste Einstieg 'in die Wupper' ist direkt am 'Gut Nesselwang' bei Haasenmühle. Ein paar Kilometer geht es flussaufwärts auf der rechten Seite (erst auf Asphalt- dann auf Waldwegen) entlang bis zu Haus Fähr. Wer es sich zutraut, kann gern mal den bis zu 19prozentigen Aufstieg nach Grünscheid versuchen. Es wird - garantiert - unvergesslich. 
ruedenFoto: Altes Haus in Unterrüden. Unweit zum Aufstieg bei Haus Fähr.

Man kann die Anstrengung aber auch lassen und am linken Wupperufer flussaufwärts weiterfahren. Auf der durchaus welligen Strecke geht es über Rüden, den Wupperhof und Balkhausen entspannt nach Glüder. Hier (und beim Wupperhof) wird der legendären Kurs der Radweltmeisterschaft von 1954 gequert. Die Profis mussten damals 32 mal Anstiege von insgesamt 5000 Höhenmetern bewältigen. Von 71 gestarteten Berufsradfahrern kamen bei Dauerregen und Kälte nach 240 Kilometer nur 22 von ihnen ins Ziel.

Anyway. Bei Glüder hinter dem Campingparkplatz kann man den Weg über die neugebaute Brücke Strohn (am Tierheim) nehmen. Oder weiterhin links der Wupper bleiben. Hier nicht ganz so auf dem schmalen Weg bergauf rasen, beim Weg abwärts ruhig auch mal kurz absteigen. Da hier auch schon Leute in Richtung Wupper abgestürzt sind. Nach ein paar Kilometern dann taucht 'Schloss Burg' auf. Die einen nehmen hier die Seilbahn, andere bewältigen die 100 Höhenmeter mit dem Rad. Besonders im Sommer ist hier ein herrlichen Sonnenuntergang zu erleben. Wem es immer noch nicht reicht, kann gern noch zur 'Müngstener Brücke' fahren. Die Schienenverbindung zwischen Solingen und Remscheid ist mit 102 Metern die höchste Eisenbahnbrücke Deutschlands.

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Im Selbsttest: Im Nacken der Besenwagen (Rund um Köln)

Rund um Köln ist bekannt dafür, dass es im Bergischen Land hoch und runter geht. Deshalb ist das Tempolimit von 25 km/h für die 69 km (bei 460 Höhenmetern) und 28 km/h für die 127 Km (bei 1370 HM) durchaus sportlich.

Nach dem Start gehts es erst einmal flach am Rhein entlang, dann über die Mühlheimer Brücke ab ins Bergische Land. Bis zum ersten Anstieg bei Kilometer 22 (hinter Odental) kann man so schön den Schnitt hochhalten. Dann warten 160 Höhenmeter. Am Anfang durchaus knackig, kann dies den Kilometerschnitt von über 30 durchaus ordentlich nach unten treiben. Wer dann noch das 'Glück' hatte, vom Beginn an in der letzten Startgruppe zu fahren, spürt ihn schon im Nacken: den legendären Besenwagen. Ich sage euch: es ist kein schönes Gefühl ....

"Der Besenwagen ist heute aber schnell" rufe ich während der Abfahrt zu einem Radfahrer neben mir. "Wundert mich auch" schreit der zurück. Da hat uns die Wagenkolonne schon überholt. Trotzdem: kein Grund zur Panik. Bei km 34 kommen die zwei Stunden vor uns gestarteten Jedermänner (127 km) mit auf die Strecke und die Autos mit dem Schild Schlußwagen halten erst einmal an. Zeit gewonnen, uff. Jetzt geht es erst einmal locker die Abfahrt hinunter. Zeit, sich ein Kohlenhydratgel in den Rachen zu schieben. Denn gleich kommt er: der ekligste Berg auf der Strecke. Über 60 Höhenmeter auf einer Länge von einem halben Kilometer. Da sollten die Oberschenkel nicht vorher schon schmerzen ....

"Hilfe! Kannst Du mich mal halten!!" Neben mir ist gerade einer kurz davor, auf den Ashalt zu knallen. So steil ist es. Meint er mich? Ein Zuschauer hilft ihm. Ein paar andere sind schon abgestiegen. Ich fahre Schlangenlinien, frage - trotzdem - gutgelaunt ein paar Zuschauer am Rand nach einem Bier. "Ein Glas Sekt kannst Du kriegen ...."  Schon bin ich vorbei, kurz danach oben angekommen. Gut, wenn man die Strecke kennt. Im letzten Jahr bin ich hier noch auf Radschuhen hochgegangen.  

Das ich auf der folgenden Abfahrt - wie beim letzten Jahr - fast aus der engen Rechtskurve fliege ("So eine S.....") geschenkt. Denn jetzt wartet sie, die legendäre Auffahrt zum Schloß Bensberg. Zweihundert Meter Kopfsteinpflaster - dass rüttelt einen ganz gut durch. Links und rechts schreien Rentner. "Los!", "Du schaffst es!", "Nicht absteigen!".

Mit dem Kopfsteinpflaster ist der härteste Teil der Strecke geschafft. Die letzten 25 Kilometer geht es flach zurück nach Köln. Das Wetter ist mit 20 Grad ideal. Ein wenig nieselt es zunächst noch. Gegenwind gibt es kaum. Es läuft ausgesprochen gut, denke ich, während ich das großen Kettenblatt aufgelegt habe. Einen nach dem anderen überhole ich, im Ziel bin ich gut elf Minuten schneller als im Vorjahr. Das Schönste: der Besenwagen ist weit und breit nicht mehr zu sehen.

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Radrennen im Selbsttest: Rund um Eschborn / Frankfurt (Main)

von Fred Kowasch

Sonntag Morgen, acht Grad. Sonnig, mit 60 kmh Böen aus Richtung Nord. Auf einem Parkplatz an einem grossen Möbelhaus, heißt es Warten auf den Start. Vergessen ist die Pasta-'Party' vom Vorabend. Verkochte, gemacksneutrale Teigwaren - die rote Tomatensosse musste man zusammenkratzen. Käse, Gewürze? Fehlanzeige. jedermann henninger turm 2016 1

Jetzt aber hoffe ich, dass meine vordere Schaltung geht. Das ganze Rennen auf dem grossen Kettenblatt schaffe auch ich nicht. Zum Glück abseits noch einen Fahrradmechaniker eines Profiteams gefunden, der beruhigte und weiterhalf.  "Das kann schon mal klemmen". Im Orgazentrum des Jedermannrennens vorher nur Kopfschütteln. "Mechaniker? Gibs hier nicht." Und dass obwohl es in der Ausschreibung eigentlich angekündigt war. Für 50 Euros kann man eigentlich mehr erwarten.

Egal. Das Rennen steigt und wir rollen Richtung Stadtautobahn. Ein paar Kilometer - leicht bergauf. Das perfekte Terrain zum Einrollen! Die Sonne scheint, in ein paar Stunden soll es wärmer werden. Dann geht es - mit Rückenwind und gut 50 Sachen - bergab in Richtung Frankfurt. Sehr gut, dass die Schaltung wieder geht. Gerade noch rechtzeitig! Die Bankenmetropole ist so gut wie menschenleer, die Strecke perfekt abgesperrt. Plötzlich hupt ein Polizeimotorrad von hinten. Wer kommt denn jetzt? jedermann henninger turm 2016 2

Es ist die Spitze des Inlineskaterrennens, das wohl kurz nach uns gestartet worden sein muß. Das ist jetzt wohl nicht der Ernst der Organisatoren?! Zwei Wettkämpfe in einem, die Unfallgefahr potenziert sich. Das hängt auch damit zusammen, dass einige Skater den Windschatten suchen, sich regelrecht an ein Hinterrad klemmen. Kurze Zeit später wirbeln dann - 200 Meter vor mir - ein paar Skater durch die Luft und wie zu einem Knäudel zusammen. 

Mittlerweile sind wir raus aus Frankfurt, radeln dem Taunus entgegen. Zwischen Kilometer 25 und 35 geht es nur berghoch. Der Wind bläst kräftig ins Gesicht. Irgendwann frage ich einen, wie viele Anstiege es denn noch gibt. "Das ist der Vorletzte! Da kommt nur noch einer ...."

Ich bedanke mich artig und lasse ihn am Berg stehen. Die Woche Mallorca-Training hat sich hier schon bezahlt gemacht.

Und: meine Lieblings-Passage kommt erst noch. Sieben Kilometer Schußfahrt bis ins Ziel. Das mit Rückenwind, auf dem grossen Kettenblatt. Ein Traum!

Auf dem Parkplatz des Möbelhauses angekommen, gibt es dann die schönsten Medaillen meines bisherigen Lebens als Freizeitsportler. Dazu Müsliriegel, Bananen und Kuchen satt. Und Mineralwasser, dass endlich mal schmeckt. Leere Gartenstühle stehen auch rum, wenngleich sie lose angeschlossen sind. Perfet! (01.05.2016)

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TV-Tipp: Wie gefährlich ist die Neonazi-Jugend? (25 min, 2025, ZDF | Die Spur)

Guter und sehenswerter Film. Interessant ist vor allem auch der Fußball- bzw. Hooliganbezug dieser neuen Gruppen. Geht - so die ZDF-Recherchen - bis auf 'HogeSa' (Hooligans gegen Salafisten) zurück. Zu den Hooligans gegen Salafisten haben wir vor einigen Jahren einen Dokumentarfilm gemacht.

'Inside HogeSa' - Von der Strasse ins Parlament (92 min, 2018) gibt es nach wie vor auf VIMEO und bei Amazon Prime Video.

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Sachsenpokal: Im eigenen Stadion - Lok Leipzig demütigt die BSG Chemie

Es ist eines der brisantesten Derbys in Deutschland überhaupt. Chemie Leipzig gegen Lokomotive Leipzig. Wer die Matches in den 80er Jahren in der DDR erlebt hat, weiss von sportlich ungleichen Duellen zu berichten. Hier der Fußball-Zweitligist aus Leutzsch, dort die Europacup spielende Truppe aus Probstheida. Unter den Fans kam es oft zu Gewalt. Sachbeschädigungen am Rande der Matches waren die Regel. Chemie gegen Lok - das ist ostdeutsche Fußball-Legende.

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Der Fall Pechstein: Die Medien, der CAS und die Glaubwürdigkeit (Reblog)

von Fred Kowasch

cp zweite pk pechstein120.01.2015 (update 14.02.2015)
Der Internationale Sportgerichtshof CAS. Wahrheitsfindung geht dort so: die eine Partei stellt ihren Richter auf, die andere Partei den anderen. Dann wird sich zusammengesetzt und aus einer Liste von CAS-Richtern (die meist Rechtsanwälte sind) ein Vorsitzender Richter ausgewählt. Diese Kungelei soll dann der Wahrheitsfindung dienen, geht aber selten gut.

Nun wird - endlich einmal - die Arbeit des CAS thematisiert und diskutiert. Denn das was da läuft, ist juristisch alles andere als sauber. Man nehme - zum Beispiel - die Entscheidung im Fall Pechstein (pdf) vom 25. November 2009. Wer sich die Mühe macht, diese 63 Seiten durchzulesen und mit klarem Verstand zu reflektieren, merkt: hier stimmt etwas nicht. Man wird den Eindruck nicht los: hier wurde bei der Wahrheitsfindung Recht gebogen, ein Urteil entsprechend 'zusammen gezimmert'. Nur rannte man in der Vergangenheit mit dieser Sichtweise nicht gerade offene Redaktionstüren ein ....

Bedenklicher noch: im Gespräch mit Kollegen - die über den Fall berichteten - kam heraus: sie hatten das Urteil nicht einmal gelesen. Unbegreiflich deshalb, auf welcher Grundlage sie zum Fall Pechstein öffentlich so klar Position beziehen konnten.

Nun gibt es eine interessante Dokumentation vom mdr. Neben dem Autor Tom Scheunemann hat mein Kollege Ralf Meutgens daran mitgewirkt. Der Film wirft - erstmals im TV - deutliche Fragen zur Funktionsweise des CAS auf. Wie unabhängig er arbeitet, wie unabhängig seine Richter sind. Zum Beispiel der Deutsche Dirk-Reiner Martens. Sonst CAS-Richter, wirkte er jüngst als Rechtsanwalt in einem aufsehenerregenden Prozeß mit. Vor dem Münchener Landgericht vertrat er den Internationalen Eisschnelllaufverband (ISU) im Verfahren gegen die Eisschnellläuferin Claudia Pechstein. Sorgt dass für Glaubwürdigkeit?

update vom 14.02.2015:
Unter der Überschrift "Autonomie des Sports gefährdet" schreibt Rechtsprofessor Ulrich Haas in der Neuen Züricher Zeitung über den CAS. Wie notwendig er sei, wie unabhängig er arbeitet. Gleichzeitig weist weder die Zeitung, noch der Autor darauf hin, dass Ulrich Haas seit 2002 als Richter am CAS arbeitet. Er de facto 'In eigener Sache' schreibt.  Sorgt dass für Glaubwürdigkeit?

Es ist an der Zeit, den CAS und seine Richter einmal genauer unter die Lupe zu nehmen!

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