Trotz Corona: Wenn die Freibäder wieder öffnen ....
Mit etwas Verspätung ist sie Mitte Juni losgegangen - die Freibadsaison 2020. Eine ganz Besondere. Während man früher gen Himmel schaute, seine Schwimmsachen einpackte und ins Freibad ging, geht dass heute so einfach nicht mehr. Denn in Corona-Zeiten kommt man ohne ein vorher - online - gebuchtes Ticket nicht rein. Dass geht entweder über die Online-Portale der jeweiligen Bäderbetriebe oder über die Ticketportale der einzelnen Schwimmbäder. Bei manchen muss man sich generell anmelden, bei anderen wiederum seine Daten (Name, Geburtsdatum, Wohnanschrift, Handynummer und E-Mail-Adresse) immer wieder neu angeben. Was mit den Daten geschieht - wie sicher sie wirklich verwahrt werden - erschliesst sich dem Nutzer nicht.

Hat man das Ticket online bezahlt, sollte man es ausdrucken oder irgendwie auf dem Handy speichern. Und bitte: den Personalausweis nicht vergessen, bevor man ins Bad geht. Am Einlass dann noch den Mundschutz aufsetzen, Ticket scannen lassen und 'schon' ist man im Bad. In den offenen Freibädern ist gerade - auch bei bestem Wetter - viel Platz auf den Liegewiesen. Weil in der Regel nur eine bestimmte Anzahl von Besuchern pro Tag oder Slot (hier wir häufig zwischen Vor- und Nachmittags unterschieden) möglich ist.
In den Schwimmbecken sind ein paar Bahnen gezogen. Auch hier gilt die Abstandsregel. Und: Schwimmen im Kreis. Dürfte für erfahrene Hallenbadnutzer allerdings nix Neues sein. Beim Überholen empfiehlt es sich, mal zu der anderen Seite zu atmen. Schwierig wird es erst danach. Manche Freibäder haben ihre Umkleidekabinen geschlossen. Muss man dann - ganz Old school - irgendwie mit einem großen Handtuch erledigen. Und ja, am Ausgang wird das Ticket erneut gescannt. Mit Mundschutz natürlich. Klingt alles etwas kompliziert. Aber immerhin ist so der Sommer nicht ganz verdorben.

Hat man das Ticket online bezahlt, sollte man es ausdrucken oder irgendwie auf dem Handy speichern. Und bitte: den Personalausweis nicht vergessen, bevor man ins Bad geht. Am Einlass dann noch den Mundschutz aufsetzen, Ticket scannen lassen und 'schon' ist man im Bad. In den offenen Freibädern ist gerade - auch bei bestem Wetter - viel Platz auf den Liegewiesen. Weil in der Regel nur eine bestimmte Anzahl von Besuchern pro Tag oder Slot (hier wir häufig zwischen Vor- und Nachmittags unterschieden) möglich ist.
In den Schwimmbecken sind ein paar Bahnen gezogen. Auch hier gilt die Abstandsregel. Und: Schwimmen im Kreis. Dürfte für erfahrene Hallenbadnutzer allerdings nix Neues sein. Beim Überholen empfiehlt es sich, mal zu der anderen Seite zu atmen. Schwierig wird es erst danach. Manche Freibäder haben ihre Umkleidekabinen geschlossen. Muss man dann - ganz Old school - irgendwie mit einem großen Handtuch erledigen. Und ja, am Ausgang wird das Ticket erneut gescannt. Mit Mundschutz natürlich. Klingt alles etwas kompliziert. Aber immerhin ist so der Sommer nicht ganz verdorben.
TV-Tipp: Feinbild Polizei - Gewalt und Gegengewalt ohne Ende? (79 min, arte, NDR)
Kurzkritik:
Die FAZ titelt schon mal - Einseitiger als die Polizei erlaubt. Sicher, der Film ist keiner der üblichen TV-Werke nach dem Motto 'die arme, überlastete Polizei'. Der - unter Stress - einfach mal wieder die Nerven durchgehen, wenn sie auf Demonstranten einprügelt. Die Hintergrunddoku zeigt an Beispielen klar auf, was falsch läuft bei französischen und deutschen Polizeieinheiten. Wie wenig - bis gar nicht - sie Konsequenzen für ihr Handeln 'fürchten' müssen. Wie deprimierend und aussichtslos es ist, dagegen juristisch vorzugehen. Und wie man es - am Beispiel Birmingham - besser machen kann. Der Film ist sehenswert. Aber auch brutal, hart und in Teilen unerträglich. Unweigerlich dass Gefühl: es wird Zeit, dass sich etwas ändert.
Die FAZ titelt schon mal - Einseitiger als die Polizei erlaubt. Sicher, der Film ist keiner der üblichen TV-Werke nach dem Motto 'die arme, überlastete Polizei'. Der - unter Stress - einfach mal wieder die Nerven durchgehen, wenn sie auf Demonstranten einprügelt. Die Hintergrunddoku zeigt an Beispielen klar auf, was falsch läuft bei französischen und deutschen Polizeieinheiten. Wie wenig - bis gar nicht - sie Konsequenzen für ihr Handeln 'fürchten' müssen. Wie deprimierend und aussichtslos es ist, dagegen juristisch vorzugehen. Und wie man es - am Beispiel Birmingham - besser machen kann. Der Film ist sehenswert. Aber auch brutal, hart und in Teilen unerträglich. Unweigerlich dass Gefühl: es wird Zeit, dass sich etwas ändert.
Ermittlungsakten: Dem Journalismus einen Bärendienst (Reblog)
von Fred Kowasch
Es gibt in der Praxis schon mal Tage, an denen man als Journalist oder Filmemacher mit Polizeiermittlern in Kontakt gerät. Sei es, dass sie einen am Rande einer Demonstration ansprechen. Sei es in einer Recherche zu hintergründigen Themen in Politik, Sport oder Medien. In der Regel sind dann die Fronten klar. Allenfalls geht es dabei um ein kurzes Gespräch, eine oberflächliche Verifikation bestenfalls. Dass man mit seiner Recherche beim Thema nicht komplett falsch liegt.
Worum es überhaupt nicht geht, gehen kann, ist Ermittlern selbst recherchierte Informationen zu überlassen. Polizei und Staatsanwaltschaft sprichwörtlich 'zu füttern’. Damit sie sich irgendwann vielleicht einmal erkenntlich zeigen. Daraus noch eine weitere Story entstehen, produziert werden kann. Diese Art von 'Kick-Back'-Geschäften sind nicht umsonst ein absolutes 'No Go' im Investigativen Journalismus.
Ende Mai berichtete das Nachrichtenmagazin 'DER SPIEGEL' unter der Überschrift „Wenn’s läuft, dann läuft’s“ über einen ziemlich ungeheuerlichen Fall im Journalismus. Ein bekannter Investigativjournalist - der im Auftrag der ARD arbeitet - soll mit seiner Produktionsfirma darin verwickelt sein.
Es geht um die Weiterleitung von als vertraulich deklarierten Aussagen aus einem Gespräch mit einem Sportler. Einem bekannten österreichischen Profi aus dem Skilanglaufsport. Einer der 2014 positiv getestet wurde. Einem befreundeten Buchautor seine Version seiner Lebensgeschichte erzählte. Der daraus ein Buch machte. Und hier kommt die für die ARD arbeitende Potsdamer Produktionsfima in Spiel.
So kam es im September 2018 im Oberhofer Hotel "Thüringenschanze" in einem dortigen Seminarraum zu einem mehrtägigen Gespräch mit dem österreichischen Skilangläufer Johannes Dürr. Oberhof deshalb, weil sich Dürr im nahen Skitunnel dort auf die folgende Saison vorbereitete. Im Raum mit dabei - neben zahlreichen Kamerageräten - auch die Journalisten Hans-Joachim Seppelt und Wolfgang Bausch. Und spätestens hier wird es interessant. Und relevant.
Denn in einem Aktenvermerk österreichischer Ermittler, auf den der damals mit Dürr befreundete Romanautor Martin Prinz, als Nebenkläger im späteren Prozeß stiess, steht Unglaubliches. Prinz hat dies in dem Artikel - Die Rolle des Journalisten Hans-Joachim Seppelt im Fall Johannes Dürr - in der ‚Neuen Züricher Zeitung’ bereits am 31.03.2020 öffentlich gemacht.
Es gibt in der Praxis schon mal Tage, an denen man als Journalist oder Filmemacher mit Polizeiermittlern in Kontakt gerät. Sei es, dass sie einen am Rande einer Demonstration ansprechen. Sei es in einer Recherche zu hintergründigen Themen in Politik, Sport oder Medien. In der Regel sind dann die Fronten klar. Allenfalls geht es dabei um ein kurzes Gespräch, eine oberflächliche Verifikation bestenfalls. Dass man mit seiner Recherche beim Thema nicht komplett falsch liegt.
Worum es überhaupt nicht geht, gehen kann, ist Ermittlern selbst recherchierte Informationen zu überlassen. Polizei und Staatsanwaltschaft sprichwörtlich 'zu füttern’. Damit sie sich irgendwann vielleicht einmal erkenntlich zeigen. Daraus noch eine weitere Story entstehen, produziert werden kann. Diese Art von 'Kick-Back'-Geschäften sind nicht umsonst ein absolutes 'No Go' im Investigativen Journalismus.
Ende Mai berichtete das Nachrichtenmagazin 'DER SPIEGEL' unter der Überschrift „Wenn’s läuft, dann läuft’s“ über einen ziemlich ungeheuerlichen Fall im Journalismus. Ein bekannter Investigativjournalist - der im Auftrag der ARD arbeitet - soll mit seiner Produktionsfirma darin verwickelt sein. Es geht um die Weiterleitung von als vertraulich deklarierten Aussagen aus einem Gespräch mit einem Sportler. Einem bekannten österreichischen Profi aus dem Skilanglaufsport. Einer der 2014 positiv getestet wurde. Einem befreundeten Buchautor seine Version seiner Lebensgeschichte erzählte. Der daraus ein Buch machte. Und hier kommt die für die ARD arbeitende Potsdamer Produktionsfima in Spiel.
So kam es im September 2018 im Oberhofer Hotel "Thüringenschanze" in einem dortigen Seminarraum zu einem mehrtägigen Gespräch mit dem österreichischen Skilangläufer Johannes Dürr. Oberhof deshalb, weil sich Dürr im nahen Skitunnel dort auf die folgende Saison vorbereitete. Im Raum mit dabei - neben zahlreichen Kamerageräten - auch die Journalisten Hans-Joachim Seppelt und Wolfgang Bausch. Und spätestens hier wird es interessant. Und relevant.
Denn in einem Aktenvermerk österreichischer Ermittler, auf den der damals mit Dürr befreundete Romanautor Martin Prinz, als Nebenkläger im späteren Prozeß stiess, steht Unglaubliches. Prinz hat dies in dem Artikel - Die Rolle des Journalisten Hans-Joachim Seppelt im Fall Johannes Dürr - in der ‚Neuen Züricher Zeitung’ bereits am 31.03.2020 öffentlich gemacht.
Webvideo: Die legendären '36 boys'. Mehr als 30 Jahre später ....
30 Jahre. So lange brauch es in der Regel, dass man mit der Vergangenheit abgeschlossen hat. Dann kann man ruhig gut erzählen: von den 'Missetaten' mit Anfang/Mitte 20. Von den battles mit den Cops am 1. Mai zu Berlin-Kreuzberg. Wie man damals draufgegangen ist. Von all den legendären Dingen. Erlebte Zeitgeschichte. Hören (und sehenswert) für die, die es damals miterlebt haben. Aber auch für andere. 25 Minuten 'hot-stuff'. Erzählt von Gang-Legenden, die jetzt ENDLICH mal ihr Schweigen brechen. Bitte mehr davon!!
Schwarze Wettkampf-Saison für die Breitensportler - Das Corona-Sport-Blog
18.05.2020
Eine Wettkampfsaison zum Vergessen. Bei den Jedermannrennen im Radsport sind für 2020 alle Veranstaltungen abgesagt. Als letzter sagten die Veranstalter den Münsterland-Giro ab. Geplant war das Rennen für den 3. Oktober. Auch im Triathlon: Absage reiht sich an Absage. Den legendären Ironman auf Hawaii soll es dann im nächsten Jahr dann gleich zweimal geben. Einmal im Februar und einmal auf dem traditionellen Platz Anfang Oktober. Was für ein Blödsinn.
Und auch in den beliebten Jedermannrennen ziehen immer mehr Veranstalter die finanzielle Notbremse. Weil bei ihnen die Vorbereitungskosten auflaufen. Sie keine Sicherheit haben, ob sie ihre Veranstaltung durchführen können. So erging es diese Woche dem Triathlon in Borken. Andere Veranstaltungen - wie in Hamburg und Ratingen - hoffen nun auf Anfang/Mitte September. Da ist es in der Regel immer noch ordentlich warm. Und die behördliche Beschränkung auf 1.000 Teilnehmer ist bei Großveranstaltungen nur bis zum 31. August befristet. Könnte theoretisch klappen.

Verhaltene Freude indes bei den Fans von Freibädern. Einige von ihnen - zumindest in NRW - sollen Mitte Juni aufmachen. Mit Einlassungsbeschränkungen und verschiedenen anderen Vorsichtsmaßnahmen. Immerhin: im Wasser kann man sich kaum anstecken. Endlich wieder schwimmen. Wir werden die Bäder zum Start für euch 'entern' und über die ersten Stunden dort berichten ....
Eine Wettkampfsaison zum Vergessen. Bei den Jedermannrennen im Radsport sind für 2020 alle Veranstaltungen abgesagt. Als letzter sagten die Veranstalter den Münsterland-Giro ab. Geplant war das Rennen für den 3. Oktober. Auch im Triathlon: Absage reiht sich an Absage. Den legendären Ironman auf Hawaii soll es dann im nächsten Jahr dann gleich zweimal geben. Einmal im Februar und einmal auf dem traditionellen Platz Anfang Oktober. Was für ein Blödsinn.
Und auch in den beliebten Jedermannrennen ziehen immer mehr Veranstalter die finanzielle Notbremse. Weil bei ihnen die Vorbereitungskosten auflaufen. Sie keine Sicherheit haben, ob sie ihre Veranstaltung durchführen können. So erging es diese Woche dem Triathlon in Borken. Andere Veranstaltungen - wie in Hamburg und Ratingen - hoffen nun auf Anfang/Mitte September. Da ist es in der Regel immer noch ordentlich warm. Und die behördliche Beschränkung auf 1.000 Teilnehmer ist bei Großveranstaltungen nur bis zum 31. August befristet. Könnte theoretisch klappen.

Verhaltene Freude indes bei den Fans von Freibädern. Einige von ihnen - zumindest in NRW - sollen Mitte Juni aufmachen. Mit Einlassungsbeschränkungen und verschiedenen anderen Vorsichtsmaßnahmen. Immerhin: im Wasser kann man sich kaum anstecken. Endlich wieder schwimmen. Wir werden die Bäder zum Start für euch 'entern' und über die ersten Stunden dort berichten ....
Corona-Proteste: Erneut Zehntausende auf den Strassen
16.06.2020
Mehr als 5.000 in Stuttgart, 3.000 in München, in Berlin waren 1.000 auf den Beinen. Die Proteste für die Grundrechte und gegen die Maßnahmen der Behörden in der Corona-Krise dauern an. In Düsseldorf trafen sich am Nachmittag rund 800 Menschen auf dem Burgplatz. Ich habe ja schon einiges gesehen, aber so ein Spektrum noch nicht. Da halten Eltern, die sich um den Schulunterricht ihrer Kinder Sorgen machen eine angemeldete Kundgebung ab. Am Rande stehen Impfgegner mit ihren Schildern. Dazwischen laufen Menschen, die ein Grundgesetz in den Händen halten. Andere verteilen die Zeitung des 'Demokratischen Widerstandes'. Mehr als Hundert Hooligans aus den Fanszenen von Düsseldorf, Essen, Dortmund und Mönchengladbach stehen daneben. Wenig später wird die 'Bruderschaft Düsseldorf' bei der Polizei eine Kundgebung anmelden. Beobachtet werden sie rund 50 Polizisten und einem Dutzend vermummter Schwarzgekleideter aus dem linksautonomen Spektrum. Währenddessen die Kneipenmeile in der Innenstadt gut besucht ist, die Biergärten wieder Umsatz machen. Dies war vor fünf Tagen noch optisch ziemlich anders. Ein paar Eindrücke von einer Spontandemo am Montag gibt es im folgenden Video.
Mehr als 5.000 in Stuttgart, 3.000 in München, in Berlin waren 1.000 auf den Beinen. Die Proteste für die Grundrechte und gegen die Maßnahmen der Behörden in der Corona-Krise dauern an. In Düsseldorf trafen sich am Nachmittag rund 800 Menschen auf dem Burgplatz. Ich habe ja schon einiges gesehen, aber so ein Spektrum noch nicht. Da halten Eltern, die sich um den Schulunterricht ihrer Kinder Sorgen machen eine angemeldete Kundgebung ab. Am Rande stehen Impfgegner mit ihren Schildern. Dazwischen laufen Menschen, die ein Grundgesetz in den Händen halten. Andere verteilen die Zeitung des 'Demokratischen Widerstandes'. Mehr als Hundert Hooligans aus den Fanszenen von Düsseldorf, Essen, Dortmund und Mönchengladbach stehen daneben. Wenig später wird die 'Bruderschaft Düsseldorf' bei der Polizei eine Kundgebung anmelden. Beobachtet werden sie rund 50 Polizisten und einem Dutzend vermummter Schwarzgekleideter aus dem linksautonomen Spektrum. Währenddessen die Kneipenmeile in der Innenstadt gut besucht ist, die Biergärten wieder Umsatz machen. Dies war vor fünf Tagen noch optisch ziemlich anders. Ein paar Eindrücke von einer Spontandemo am Montag gibt es im folgenden Video.
